Funktionsdesign als Strukturierungsmethode

Eine verbreitete Strukturierungsmethode für die Technische Dokumentation ist Funktionsdesign. Erfahren Sie hier alles über diese Methode.

Was ist Funktionsdesign?

Funktionsdesign ist eine Standardisierungs-, Strukturierungs- und Schreibtechnik für die Technische Dokumentation. Entwickelt wurde die Methode von Robert Schäflein-Armbruster und Jürgen Muthig.

Unsere Checkliste für Ihr firmenspezifisches Funktionsdesign

Sie wollen Ihr eigenes firmenspezifisches Funktionsdesign entwickeln? Dann nutzen Sie unsere Checkliste, um den Erstellungsprozess zu erleichtern.

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    Grundlagen der Methode

    Grundlage der Methode ist die Sprechakttheorie, die ihren Ursprung in der Linguistik hat. Der Grundgedanke ist, dass Reden und Schreiben bereits Handeln darstellen. Mit dem Text soll Handeln gesteuert werden oder Verständnis erzeugt werden. Der Text hat also eine bestimmte kommunikative Funktion. Diese Funktion muss durch Formulierungsmuster ausgedrückt werden, die zum jeweiligen kommunikativen Handlungsziel passen. Entsprechende Gestaltung und Typografie unterstützen das Kommunikationsziel zusätzlich.

    Letztlich sollen alle Teile eines Dokuments eindeutig als Funktionale Einheiten identifiziert werden. Für jede Funktionale Einheit werden dabei Regeln und Muster definiert.

    Elemente des Funktionsdesigns

    Die Regeln und Muster werden auf den folgenden Ebenen definiert:

    Elemente des
    Funktionsdesigns
    Beschreibung
    Informationsprodukte Zielgruppenorientierte und produktbezogene Dokumentarten, z. B.:
    • Bedienungsanleitung
    • Installationsanleitung
    • Ersatzteillisten
    Sequenzmuster Typische Abfolge Funktionaler Einheiten, z. B.:
    • Baugruppenbeschreibungen
    • Handlungsauffordernde Sequenz
    • Warnhinweise
    Funktionale Einheiten Bilden den eigentlichen Inhalt der Dokumente ab, z. B.:
    • Zielangabe
    • Handlungsaufforderung
    • Hinweis
    • Bildtitel
    Auszeichnungselemente Dienen der Auszeichnung von Bedeutungselementen innerhalb von Funktionalen Einheiten, z. B.:
    • Kommando
    • Dialogfeld
    • Hervorhebung

    Definition aller Elemente

    Ein wesentlicher Aspekt des Funktionsdesigns ist, dass für alle Elemente exakte Definitionen getroffen werden. Diese folgen den nachstehenden Mustern:

    InformationsmusterSequenzmusterFunktionale EinheitenAuszeichnungs-elemente
    Für welche Zielgruppe?Wofür verwenden?
    Wofür nicht?
    Wofür verwenden?
    Wofür nicht?
    Wofür verwenden?
    Wofür nicht?
    Wann wird das Dokument benötigt?Sequenzierung?
    Relation zu anderen Elementen?
    In welchen Sequenzmustern verwenden?Formulierungsregeln
    MediumStrukturStruktur/FormulierungAuszeichnung
    StrukturLayoutGestaltung

    Bei der Festlegung aller Elemente geht man von den konkreten Dokumenten in einem Unternehmen aus:

    • Im ersten Schritt werden die Dokumente analysiert. Dabei wird deutlich, inwieweit Mischungen von Texten mit unterschiedlichen Zielen existieren.
    • Im zweiten Schritte werden die Texte entflochten und nach den obigen Kriterien kategorisiert.

    Vorteile der Methode

    Funktionsdesign bietet die folgenden Vorteile:

    • Flexibel in der Anwendung, da Funktionsdesign immer für eine bestimmte Umgebung definiert wird.
    • Liefert einen Redaktionsleitfaden und ein Schema bzw. eine DTD in einem Schritt.
    • Kontrolliert nicht nur die Struktur, sondern macht auch klare Vorgaben für die Sprache.